mörderische Liebe ... ?
Sie ist 31 Jahre alt, wirkt aber um vieles jünger. Sie wiegt 45 Kg bei 1,60. Sie hat nichts mehr gegessen und nichts mehr getrunken. Aus Strafe. Wen wollte sie bestrafen? Sich selbst. Wofür? Weil sie nicht richtig war, sagt sie. Wer weiß was richtig ist? "Meine Mama", sagt sie sofort.
Irgendwann konnte sie ihr Körper dann nicht mehr tragen. Ihr Gehirn nicht mehr arbeiten. Ihre Lungen nicht mehr atmen. Sie hatte den Kampf scheinbar gewonnen...
Heute sitzt sie im Rollstuhl. Hat ihre Arme und Beine nicht unter Kontrolle und, dass sie Biologie studiert hat, weiß sie aus Erzählungen - von ihrer Mama.
Endlich ist sie wieder Mamas Baby, wird umhegt und umpflegt, bekommt alles was ihr gut tut und muss verzichten auf alles was ihr schadet - insbesondere auf ihre Persönlichkeit - denn Mama weiß ja doch am Besten was gut ist für ihr Mädchen ...
Als ich ihre Haare flechte, bewundert sie meine färbigen Haargummis. Ich frage ob sie gerne einen hätte, und welche Farbe ihr am besten gefällt. "Lila" sagt sie. Ich binde ihren Zopf damit zusammen. Sie lächelt ein strahlendes Lächeln. So wenig kann so viel sein.
Zur Besuchszeit treffe ich sie am Gang mit ihrer Mama. Sie schaut an mir vorbei ins Leere. Das Lächeln ist verschwunden - so wie der Haargummi ...
Irgendwann konnte sie ihr Körper dann nicht mehr tragen. Ihr Gehirn nicht mehr arbeiten. Ihre Lungen nicht mehr atmen. Sie hatte den Kampf scheinbar gewonnen...
Heute sitzt sie im Rollstuhl. Hat ihre Arme und Beine nicht unter Kontrolle und, dass sie Biologie studiert hat, weiß sie aus Erzählungen - von ihrer Mama.
Endlich ist sie wieder Mamas Baby, wird umhegt und umpflegt, bekommt alles was ihr gut tut und muss verzichten auf alles was ihr schadet - insbesondere auf ihre Persönlichkeit - denn Mama weiß ja doch am Besten was gut ist für ihr Mädchen ...
Als ich ihre Haare flechte, bewundert sie meine färbigen Haargummis. Ich frage ob sie gerne einen hätte, und welche Farbe ihr am besten gefällt. "Lila" sagt sie. Ich binde ihren Zopf damit zusammen. Sie lächelt ein strahlendes Lächeln. So wenig kann so viel sein.
Zur Besuchszeit treffe ich sie am Gang mit ihrer Mama. Sie schaut an mir vorbei ins Leere. Das Lächeln ist verschwunden - so wie der Haargummi ...
dhama - 2005/09/25 12:52
JohanneS (Gast) - 2005/09/26 09:21
Mein Gott, ist das traurig...
antworten
Nici (Gast) - 2005/09/26 19:34
Scheiße!!!
*sorry*, aber war das erste Wort, dass mir nach dem Lesen der letzten über die Lippen kam...
*sorry*, aber war das erste Wort, dass mir nach dem Lesen der letzten über die Lippen kam...
rielei (Gast) - 2005/10/04 16:43
Erst jetzt lese ich das Dhama,
es gibt nicht gerade Vieles, was mich frösteln lässt und Tränen in die Augen treibt ..
und es kommt nun ein Lächeln auf ... für eine kurze Zeit war da eine Freude, ein Lächeln zu Gast.
Ich danke dir !
Gabi
es gibt nicht gerade Vieles, was mich frösteln lässt und Tränen in die Augen treibt ..
und es kommt nun ein Lächeln auf ... für eine kurze Zeit war da eine Freude, ein Lächeln zu Gast.
Ich danke dir !
Gabi